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Sie hat fast schon Seltenheitswert, und doch sorgt sie im Urlaub für einen Moment der inneren Ruhe: Die klassische Postkarte

Bild: ewm  / pixelio.de

Bild: ewm / pixelio.de

In der heutigen Zeit, wo mal eben Urlaubsgrüße und das passende Foto von sich selbst am Strand mit dem Smartphone verschickt werden, wirkt die klassische Postkarte wie ein Relikt aus dem vergangenen Jahrhundert. Verschicken Sie noch Postkarten an Familie, Freunde und Bekannte aus Ihrem Urlaub?

Kaum einer verschickt mehr Postkarten im klassischen Stil. Zu schnelllebig ist die heutige Zeit. Ein Urlaubsfoto ist schnell mit dem Smartphone geschossen und Urlaubsgrüße gehen innerhalb von Millisekunden um den ganzen Erdball. Dagegen erscheint eine Postkarte aus Karton, die Tage, manchmal Wochen bis zum Briefkasten des Empfängers benötigt, fast wie Rauchsignale aus dem Mittelalter.

Ich bin gerade mit meiner Familie und unserem Wohnwagen im Urlaub in der Provence. Hier in der ländlichen Gegend um Sisteron sagen sich Hund und Katze gute Nacht.

Startplatz Laragne / Chabre

Eigenes Foto: Startplatz Laragne / Chabre

Aber auch ich stelle nach spätestens zwei Tagen ohne Internet fest, dass ich mich quasi wie auf Entzug fühle. Natürlich hat unser einfacher Campingplatz ein schnelles WLAN, denn den anderen Campern hier geht es ähnlich wie mir.

Und trotzdem sollte der Urlaub auch Erholung und Entspannung sein. Hin und wieder sollte ein Moment der inneren Ruhe aufkommen. In vielen Formen des Urlaubs  ist dies kaum noch möglich: Im Pauschalurlaub ist man an Essenszeiten und weiteren Programmen im Hotel gebunden, im Adventure- oder Aktivurlaub sollte immer ein Schuss Adrenalin im Blut sein, und viele sind in ihrem Urlaub auch 24 Stunden für Ihren Arbeitgeber erreichbar.

Wie soll da Ruhe und Gelassenheit aufkommen?

KleeblattMein Tipp für Ihren aktuellen oder kommenden Urlaub:
Schreiben Sie doch mal wieder eine Postkarte an einen Menschen, der Ihnen besonders am Herzen liegt!

  • Gehen Sie in einen dieser typischen Touristenshops  und schauen Sie sich in Ruhe das Postkartenangebot an. Über welche Motive wird sich der Empfänger der Karte freuen? Welche Stimmung möchten Sie mit Ihrer Postkarte vermitteln?
    Im Gegensatz zu einer E-Mail muss hier Porto bezahlt werden (Sie erinnern sich?), also vergessen Sie die Briefmarke nicht.
  • Nehmen Sie sich, wenn es in Ihrem Tagesablauf passt, einige Minuten Zeit, kleben die Briefmarke auf die Karte und schreiben die Adresse des Empfängers ins Adressfeld.
    Jetzt kommt die Königsdisziplin – der Text!
    Einfach nur „Viele Grüße aus dem Urlaub, das Wetter ist gut.“  ist das Porto nicht wert. Überlegen Sie sich in Ruhe einige nette Zeilen, was Sie erzählen möchten und schreiben diese auf.
  • Dann werfen Sie die Postkarte in den nächsten öffentlichen Briefkasten.
    Aber nicht wundern: Es kann durchaus sein, dass Sie noch vor Ankunft Ihrer Karte wieder zu Hause sind.

Die Postkarte, welche am längsten für ihren Weg zu mir benötigte, war eine Karte aus Kuba von meiner Schwester. Nach vier Wochen dachte ich schon, dass nichts mehr kommen wird, aber nach sechs Woche war sie da. Das Postschiff hatte wohl viel Zeit.

… und demnächst werde auch ich wieder in einen dieser Shops hier in der Provence gehen, Postkarten aussuchen und dann mit Muße schreiben. Die Empfänger freuen sich immer sehr darüber. Das hat fast schon etwas von Vintage – so eine klassische Postkarte.

Verschicken Sie noch Postkarten an Familie, Freunde und Bekannte aus Ihrem Urlaub? Hatten Sie vielleicht selbst in letzter Zeit eine Postkarte in Ihrem Briefkasten, und wenn ja woher? Was haben Sie in diesem Moment gedacht? „Wie altmodisch.“ oder „Klar, die Person hat kein Handy.“ oder was sonst?
Sind Sie in Verfechter der guten alten Postkarte?

Ich freue mich auf Ihre Antwort.
PS: Die E-Mail-Adresse ist notwendig, wird aber nicht veröffentlicht.

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